Berlin. Beim Urlaub in Spanien, Kroatien, Italien oder in der Türkei gelten sehr unterschiedliche Corona-Regeln. Das müssen Urlauber wissen.

  • Bei einem Urlaub im Ausland müssen nicht nur die Corona-Regeln im Urlaubsort, sondern auch die Hinweise bei der Rückreise nach Deutschland beachtet werden
  • In manchen Ländern ist dank zahlreicher Lockerungen Urlaub aber wieder einfacher möglich
  • Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Regeln der wichtigsten Ziele wie etwa Italien, Spanien oder Kroatien

Auch im Sommerurlaub 2021 können Touristen die Coronavirus-Pandemie noch nicht hinter sich lassen: In vielen Ländern Europas werden Reisen weiterhin durch das Infektionsgeschehen erschwert. Das kann durch Regeln im Urlaubsland selbst sein – oder bei der Wiedereinreise nach Deutschland.

In vielen Urlaubsländern beginnt schrittweise fast schon wieder das normale Leben – natürlich unter Auflagen und mit Tests oder Impfnachweisen. Doch was ist beim Urlaub derzeit möglich, was erlaubt oder verboten? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Fragen zum Reisen in der Pandemie und über die Situation in den beliebtesten Urlaubsländern innerhalb der EU:

Corona und Reisen: Das muss man berücksichtigen

Im Corona-Jahr 2021 sind spontane Reisen schwieriger als sonst. Wer eine Auslandsreise machen will, sollte sich daher frühzeitig vor Reiseantritt über die Situation im jeweiligen Land informieren – und sich bis zur Anreise auch während des Auslandsaufenthalts über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Das Robert Koch-Institut (RKI) und das Auswärtige Amt (AA) beurteilen meist wöchentlich neu, wie die Situation in den einzelnen Regionen ist. Reisewarnungen können aber trotzdem genauso kurzfristig ausgesprochen werden wie eine Einstufung als Risikogebiet. Um deutsche Touristen entsprechend zu informieren, gibt das AA unter dem Stichwort „Sicher Reisen“ tagesaktuelle Hinweise zu den jeweiligen Reiseländern auf seiner Internetseite. Die Hinweise richten sich nach dem Infektionsgeschehen vor Ort.

Zum 1. Juli wird außerdem die generelle Reisewarnung für einfache Risikogebiete auslaufen. Vor Reisen in Regionen mit einer Inzidenz unter 200 wird dann nur noch "abgeraten".

Wo Urlaub in der EU möglich ist

Im beliebtesten Urlaubsland der Deutschen, Spanien, wurden zuletzt größere Lockerungen umgesetzt. Am 9. Mai endete hier der Alarmzustanddamit fiel auch die nächtliche Ausgangssperre weg, die im ganzen Land galt. Auch in vielen anderen Reisezielen ist Urlaub wieder möglich.

Urlaub auf Mallorca, Ibiza und Co.: Die Balearen

Die Balearen sind eines der beliebtesten Ferienziele der Deutschen. Nachdem die Corona-Infektionen deutlich gesunken sind, gilt die Inselgruppe nicht mehr als Corona-Risikogebiet. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ist aufgehoben. Ein Urlaub auf Mallorca, Menorca oder Ibiza ist dadurch ohne größere Probleme möglich. Zudem ist die Einreise seit 7. Juni auch ohne den bisher obligatorischen PCR-Test möglich. Ein Antigen-Schnelltest, ein Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung von einer Corona-Erkrankung reicht aus. Dennoch muss man weiterhin einiges im Urlaub beachten.

Ab in den Süden: Spanien Risikogebiet? Alle Corona-Regeln und Infos für Urlauber

Die Corona-Beschränkungen auf den Balearen wurden in den letzten Wochen schrittweise gelockert. Restaurants, Cafés und Kneipen dürfen wieder Gäste bewirten, es gelten aber weiterhin Kontaktbeschränkungen und eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Menschen sonnen sich am Strand von Arenal auf Mallorca.
Menschen sonnen sich am Strand von Arenal auf Mallorca. © Clara Margais/dpa

Teneriffa, Gran Canaria und Co.: Die Kanaren

Auch die Kanaren stehen bei Urlaubern hoch im Kurs. Auf Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und den weiteren Inseln kann man sowohl einen geruhsamen Strandurlaub genießen, als auch ausgedehnte Wanderungen in spektakulären Vulkanlandschaften unternehmen.

Die Kanarischen Inseln sind kein Corona-Risikogebiet mehr. Ebenfalls aufgehoben ist die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Einem entspannten Urlaub steht daher nichts im Wege. Vor Ort sollte man dennoch einige Regeln kennen: So gibt es weiterhin Kontaktbeschränkungen und eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Urlaub in Griechenland - was sind die Regeln?

Auch Griechenland bereitet sich intensiv auf die Urlaubssaison vor. Die griechische Insel Kreta hat Mallorca als beliebtestes Reiseziel der Deutschen überholt – zumindest beim Reiseveranstalter Tui. Und der Urlaub in Griechenland ist auch wieder gut möglich. Bereits ab Sonntag gelten eine ganze Reihe von Ländern innerhalb und außerhalb Europa nicht mehr als Corona-Risikogebiete, darunter die griechischen Regionen Berg Athos, die Nördliche Ägäis, Ostmakedonien und Thrakien sowie Peloponnes.

Griechenland macht Tempo beim Neustart des Tourismus. Reisende aus der EU – also auch aus Deutschland – dürfen bereits an folgende Ziele in dem Land wieder ohne Quarantäne einreisen:

  • per Direktflug nach Athen, Chania, Heraklion, Korfu, Kos, Mykonos, Rhodos, Santorini oder Thessaloniki
  • auf dem Landweg über die Grenzstellen Promachonas und Nymfaia (Bulgarien)
Blaues Meer, blaue Dächer, weiße Häuser – und viel Sonne: So stellen sich viele Reiselustige den Traumurlaub in Griechenland vor. Wer aktuell nach Griechenland einreisen möchte, muss sich 48 Stunden vorher elektronisch registrieren.
Blaues Meer, blaue Dächer, weiße Häuser – und viel Sonne: So stellen sich viele Reiselustige den Traumurlaub in Griechenland vor. Wer aktuell nach Griechenland einreisen möchte, muss sich 48 Stunden vorher elektronisch registrieren. © Getty Images/iStockphoto | Maglara

Was muss man beim Urlaub in Italien beachten?

Italien teilt seine 20 Regionen je nach Infektionsgeschehen in vier Risikozonen ein – rot, orange, gelb und weiß. Die aktuellen Einstufungen sind auf einer Karte des italienischen Gesundheitsministeriums nachzusehen. Die Zeichen im Land stehen auf Lockerung: Seit Ende April gibt es wieder gelbe Risikozonen, nicht nur orangefarbene und rote, damit steigt auch die Bewegungsfreiheit. Auch Fahrten über Regionalgrenzen hinaus sind wieder möglich. Die Außengastronomie darf in einigen Regionen ebenfalls wieder öffnen.

Seit Juni gibt es wieder weiße Zonen, dort werden die allermeisten Beschränkungen aufgehoben. Die Menschen müssen dann nur die Maskenpflicht einhalten und auf die Abstände achten. Welche Zonen derzeit weiß sind, kann einer interaktiven Karte des italienischen Gesundheitsministeriums entnommen werden. In diesen italienischen Regionen lässt sich also auch wieder sehr entspannt Urlaub machen. Italien wird vom Auswärtigen Amt nicht mehr als Risikogebiet eingestuft.

Urlaub in Kroatien

Kroatien will trotz der Corona-Krise in diesem Sommer den Urlaub in dem Land möglichst einfach machen. Touristen dürfen ohne Quarantäne einreisen, wenn sie gegen Corona geimpft sind, einen Antikörper- oder einen negativen Corona-Test (maximal 48 Stunden alt) vorweisen.

Außerdem werden bei der Einreise die Kontaktdaten der Reisenden für die Dauer des Aufenthalts in Kroatien registriert. Zur Vermeidung langer Wartezeiten bei einem Grenzübertritt empfiehlt das kroatische Innenministerium, die Kontakt- und Aufenthaltsdaten vorab online zu hinterlegen. „Die touristische Infrastruktur steht nur im Rahmen der behördlichen Hygieneempfehlungen zur Verfügung. Cafés und Restaurants sind im Außenbereich geöffnet“, schreibt das Auswärtige Amt.

Urlaub in Kroatien ist trotz hoher Corona-Infektionszahlen möglich. Doch Touristen müssen einige Regeln beachten.
Urlaub in Kroatien ist trotz hoher Corona-Infektionszahlen möglich. Doch Touristen müssen einige Regeln beachten. © imago images | Grgo Jelavic

Urlaub in Frankreich

Frankreich ist eines der liebsten Urlaubsländer der Deutschen. Wer dorthin reisen möchte, muss jedoch strenge Vorgaben beachten, denn Frankreich ist von der Corona-Pandemie stärker betroffen als Deutschland.

Deutsche dürfen tagsüber (zwischen 6 und 21 Uhr) ohne triftigen Grund nach Frankreich einreisen. Wer in Frankreich übernachten will, sollte vorab mit der Unterkunft klären, ob dies möglich ist. Lange galt zwischen 21 und 6 Uhr eine generelle Ausgangssperre, deren Beginn nun um zwei Stunden auf 23 Uhr verschoben wurde. Ausnahmen davon gibt es nur, wenn bestimmte triftige Gründe vorliegen.

Restaurants und Cafés Gäste bewirten. Während dies die vergangenen Wochen nur im Außenbereich möglich war, hat seit 9. Juni auch die Innengastronomie wieder geöffnet. Ein negativer Corona-Test muss dafür nicht vorgelegt werden.

Keine Corona-Tests mehr für Grenzgänger von Frankreich nach Deutschland
Keine Corona-Tests mehr für Grenzgänger von Frankreich nach Deutschland

Österreich: Regeln für den Urlaub im Nachbarland

Österreich lockert seine Einreisebestimmungen: Urlauber müssen bei der Einreise nicht mehr in Quarantäne. Die Testpflicht bleibt aber für die meisten Touristen bestehen. Verpflichtend für die Einreise bleibt aber ein negativer Corona-Test oder alternativ eine Schutzimpfung beziehungsweise die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung. Falls bei der Einreise kein Test vorgelegt werden kann, muss er innerhalb von 24 Stunden in Österreich durchgeführt werden. Auch die elektronische Registrierung bleibt bestehen.

In Österreich haben Restaurants geöffnet, touristische Übernachtungen sind für Geimpfte, Genesene und Getestete erlaubt.

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Nach dem Urlaub: Was man bei der Einreise nach Deutschland beachten muss

Die Einreise per Flugzeug nach Deutschland ist derzeit nur noch mit einem negativen Corona-Test möglich. Die neue Vorschrift gilt unabhängig von der Corona-Lage in dem Land, aus dem jemand nach Deutschland fliegt. Der Test darf bei der Einreise maximal 48 Stunden alt sein.

Was bei der Planung hilft

Das Auswärtige Amt verweist zudem auf den Twitter-Account des Krisenreaktionszentrums des AA und auf seine Reise-App. Die App bietet unter anderem Checklisten für die Reisevorbereitung, die Adressen der Vertretungen des Reiselandes in Deutschland, Infos für Notfälle vor Ort, die Adressen der deutschen Vertretungen im Reiseland sowie Reise- und Sicherheitshinweise per Push-Nachricht.

Wichtige Hinweise kann auch der jeweilige Reiseanbieter liefern. Zudem lohnt es sich immer, aktuelle Nachrichten zu verfolgen.

(bef/dpa/afp)