Ich hatte es nicht leicht in diesem Gespräch. Es ging um Diego Armando Maradona. Ich schwärmte von all den schwärmerischen Nachrufen, davon, dass die Rührung der Menschen tröstlich beweise, dass sie wahres Genie und menschliche Authentizität höher schätzten als moralisch kleinliche Urteile über Verfehlungen eines wilden Argentiniers. I wo, tönte mein Widersacher, es gehe hier nicht um kleinliche Urteile, sondern um die Erkenntnis, dass ein schlichter, zur Unsportlichkeit wie zum Größenwahn neigender, im Grunde destruktiver Kokser weder mit seinem Talent noch mit seinem Leben klargekommen sei. Die Vergötzung dieses Mannes, fuhr er fort, sei geradezu unanständig.
Gespräch über den toten M.
„Apropos Vergötzung: Auf das Wort „D10s“ (für „Gott“ und die Diego-10) muss man erstmal kommen.“