Das teilte am Dienstag der Erste Stadtrat Carsten Lehmann dem Rat der Stadt auf eine Dringlichkeitsanfrage hin mit. Wie Lehmann erläuterte, habe die Berufsfeuerwehr entsprechende Hinweise vom Gewerbeaufsichtsamt erhalten. Was die Erteilung von Erlaubnissen und Genehmigungen für den Umgang mit radioaktivem Material angehe, sei die Stadt allerdings nicht beteiligt gewesen. Sämtliche Sicherheitsaspekte beim Strahlenschutz seien nicht von der Stadtverwaltung, sondern von den zuständigen Landesbehörden beurteilt worden.
Stoffe waren bekannt, Genehmigungen nicht
Lehmann konkretisierte: „Es waren lediglich die gelagerten Stoffe bekannt, jedoch nicht die damit verbundenen Genehmigungen.“ Eine Mitsprache habe es nicht gegeben.
Grüne, Linke, BIBS, SPD und Piratenpartei kritisierten heftig, dass der Rat der Stadt darüber nicht informiert worden sei. Lehmann erläuterte, eine Mitteilung sei nicht erfolgt, weil „keine Notwendigkeit bestand“. Der Umstand, dass in Thune Plutonium lagerte und lagert, habe „keine Sach-Entscheidungen seitens der Verwaltung oder des Rats zur Folge gehabt“. Eine Mitteilung an den Rat sei darum auch nicht notwendig gewesen. Für das Industriegebiet Thune habe auch schon zuvor die höchste Sicherheitsstufe gegolten.
Berufsfeuerwehr hat Spezialkenntnisse
Lehmann führte aus, dass umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen seien, um die Anwohner „im Gefahrenabwehrfall“ zu schützen. Die Mitarbeiter der Braunschweiger Berufsfeuerwehr hätten Spezialkenntnisse, Führungskräfte der Feuerwehr seien in der Lage, offene und geschlossene Strahlenquellen zu bewerten und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Ratsmitglieder kritisierten scharf, dass die rechtliche Bewertung zwar in Ordnung scheine, keinerlei Rechnung jedoch dem Umstand getragen werde, dass Eckert & Ziegler mitten in Thune in einem Wohngebiet liege. Dort dürfe kein Plutonium gelagert werden.
Die Ratsmitglieder teilten nicht die Auffassung, dass dies den Anwohnern zuzumuten sei.