Berlin. 7595 Corona-Neuinfektionen in Deutschland meldet das RKI. Wie hoch ist die Reproduktionszahl? Alle wichtigen Zahlen im Überblick.

  • +++ Aus technischen Gründen wird dieser Artikel seit dem 21. Oktober nicht mehr aktualisiert. Die aktuellen RKI-Fallzahlen lesen Sie hier: RKI meldet neue Fallzahlen – das ist der aktuelle R-Wert +++
  • 7595 neue Corona-Infektionen haben die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwochmorgen innerhalb eines Tages gemeldet
  • Es ist der zweithöchste Wert seit Beginn der Pandemie, höher hatte er nur am vergangenen Samstag mit 7830 gelegen
  • Auch die Zahl der Menschen, die mit oder an einer Corona-Infektion sterben und die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten legen weiter zu
  • Wie entwickeln sich die Corona-Fallzahlen des RKI genau? Wie hoch ist die Reproduktionszahl? Hier finden Sie alle wichten Zahlen.

7595 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb Deutschland hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch gemeldet. Am vergangenen Mittwoch waren es 5132 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gewesen. Es ist die zweithöchste Zahl seit Beginn der Pandemie: Nur am vergangenen Samstag waren mit 7830 Fällen innerhalb von 24 Stunden noch mehr Neuinfektionen gemeldet worden.

Die jetzigen Werte sind nur allerdings bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Lesen Sie hier: Alle Corona-News im Live-Ticker.

RKI sieht Anstieg bei Intensivbehandlungen

Bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich ein deutlicher Anstieg ab.

  • Laut RKI-Lagebericht wurden am Dienstag 879 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 411 davon wurden beatmet.
  • Eine Woche zuvor (13.10.) hatte der Wert noch bei 618 (319 beatmet) gelegen,

Rund 8872 Intensivbetten sind den Angaben zufolge in Deutschland derzeit jedoch noch frei. Der RKI-Lagebericht wird in der Regel abends veröffentlicht.

Das RKI schreibt zur momentanen Situation: „Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert.“ Lesen Sie hier: Das sind alle Corona-Risikogebiete in Deutschland.

Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Corona-Fallzahlen des RKI im Überblick

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich laut Robert Koch-Institut (RKI) mindestens 380.762 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete (Datenstand 21. Oktober).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag nach RKI-Angaben am Mittwochmorgen bei 9875 – 39 mehr als am Vortag.

Was ist die Reproduktionszahl und wie hoch ist sie aktuell?

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag am Dienstag bei 1,25 (Vortag: 1,35). Liegt der R-Wert über 1, steckt ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen an. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen ab, das etwa eineinhalb Wochen zurückliegt. Das RKI meldet den aktuellen R-Wert in der Regel abends.

Die Reproduktionszahl ist ein wichtiges Instrument zur Einschätzung der Infektionsrate. Sie gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter während seiner Erkrankung mit dem Erreger ansteckt. Liegt der Wert unter eins, verringert sich die Zahl der Neuinfektionen. Liegt er darüber, breitet sich das Virus weiter aus. Hintergrund: So wird die Reproduktionszahl berechnet.

Datum 20. Oktober19. Oktober
R-Wert 1,251,35
7-Tage-R-Wert 1,231,25

Was ist der 7-Tage-R-Wert und wie hoch ist er?

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem einen sogenannten Sieben-Tage-R-Wert an. Er besagt, wie viele Menschen eine infizierte Person vor ein bis zwei Wochen durchschnittlich ansteckte und soll so die langfristige Entwicklung der Pandemie abbilden.

Das RKI muss dafür schätzen, wie viele Menschen innerhalb eines Zeitraums von sieben Tagen neu erkrankt sind. Vergleicht man nun zwei solche Zeitfenster im Abstand von vier Tagen – so lange dauert es, bis eine Generation Infizierte die nächste angesteckt hat –, ergibt sich die Reproduktionszahl.

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    Das Sieben-Tage-R bezieht sich also auf einen längeren Zeitraum und unterliegt weniger tagesaktuellen Schwankungen, außerdem soll es weniger anfällig auf lokale Ausbrüche reagieren.

    Lesen Sie hier: RKI-Fallzahlen – Unterschiede zu den Corona-Daten der Johns-Hopkins-Universität

    Medizinisch-technische Assistenten bearbeiten im Labor Abstriche von Corona-Tests.
    Medizinisch-technische Assistenten bearbeiten im Labor Abstriche von Corona-Tests. © dpa | Oliver Berg

    Was ist die 7-Tage-Inzidenz?

    Nicht zu verwechseln mit dem 7-Tage-R ist die 7-Tage-Inzidenz. Sie gibt die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen an und ist ausschlaggebend dafür, ob Maßnahmen zur Eindämmung des Virus ergriffen werden oder nicht. Lesen Sie hier: Alle wichtigen Corona-Zahlen weltweit und für Deutschland.

    Eine Häufung von mehr als 35 Fällen gilt laut einer Vereinbarung zwischen Bund und Ländern als kritisch, spätestens bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche soll ein regionaler Lockdown in Betracht gezogen werden. Die 7-Tage-Inzidenz wurde eingeführt, um aktuelle Hotspots in der Coronavirus-Epidemie identifizieren und mögliche Risiken für die Bevölkerung besser bewerten zu können.

    Coronavirus-Pandemie: RKI-Fallzahlen pro Bundesland

    Die Uhrzeit, wann die Bundesländer neue Tagesstände übermitteln, variiert von Land zu Land. Unter Umständen gibt es dabei sogar an einem Tag mehrere Schwankungen.

    Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (nachgewiesene und gemeldete Infektionen, Datenstand 20. Oktober):

    • Nordrhein-Westfalen: 94.883
    • Bayern: 82.102
    • Baden-Württemberg: 61.694
    • Hessen: 27.307
    • Niedersachsen: 26.611
    • Berlin: 22.727
    • Rheinland-Pfalz: 14.199
    • Sachsen: 10.906
    • Hamburg: 10.207
    • Schleswig-Holstein: 5989
    • Brandenburg: 5670
    • Thüringen: 5098
    • Saarland: 4467
    • Bremen: 3725
    • Sachsen-Anhalt: 3387
    • Mecklenburg-Vorpommern: 1790

    Weitere Informationen zur Corona-Krise: