Berlin. Nightjet statt Easyjet: Die Fahrgastzahlen in Nachtzügen steigen. Was gefällt den Reisenden? Eindrücke aus einer Nacht auf Schienen.

  • Nachtzüge erleben einen kleinen Boom, die Fahrgastzahlen steigen – das liegt auch am Klimawandel, weil immer mehr auf die Bahn setzen
  • Angeboten werden sie von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB)
  • Die Deutsche Bahn ist bereits 2015 aus dem Geschäft ausgestiegen
  • Die ÖBB bauen ihr Nachtzuggeschäft in Europa hingegen weiter aus
  • Unsere Video-Reportage zeigt, was Passagiere am Nachtzug schätzen

Balance ist alles. Draußen ist es noch dunkel um 6 Uhr morgens, während der Stewart des Schlafwagens 301 noch eine Scheibe Bergkäse auf das Frühstückstablett legt. Der Kaffee schwappt im Pappbecher fast über, noch zwei Brötchen drauf und weiter geht´s.

Schlafwagen-Stewart Altansukh Tuvshinjigjid, den die Kollegen nur Suki nennen, balanciert das Frühstückstablett aus der Küchenkabine in den Gang hinaus. In den dunklen Scheiben spiegelt sich der 37-Jährige: Er trägt österreichischen Janker, korrekt gescheitelte Frisur, Schlips und ein Lächeln auf den Lippen.

Er hat in den vergangenen neun Stunden rund 600 Kilometer zurückgelegt. Eingestiegen ist er in Hamburg, vorbei ging die Fahrt an Göttingen, Mannheim und Freiburg. Nächste Station: Basel. Letzter Halt: Zürich.